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Begegnungsraum Straße

Die autogerechte Stadt ist ein Modell von gestern, doch immer noch richtet sich alles Leben in der Stadt nach dem Verkehr. Der Autor stellt Konzepte für eine städtebauliche Entwicklung vor, in der Menschen und Autos problemlos nebeneinander existieren können.

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Begegnungsraum Straße

Die autogerechte Stadt ist ein Modell von gestern, doch immer noch richtet sich alles Leben in der Stadt nach dem Verkehr. Der Autor stellt Konzepte für eine städtebauliche Entwicklung vor, in der Menschen und Autos problemlos nebeneinander existieren können.

08.10.2018 – Für den Autor war es das Schlüsselerlebnis: Claude Schellling wohnte mit seiner Familie in Wangen-Brüttisellen nahe der Schweizer Metropole Zürich – und einer neu gebauten Autobahn. Autos und Straßen gehören zu unserer Gesellschaft, doch in den letzten Jahrzehnten haben sich Europas Stadt- und Verkehrsplaner der autogerechten Stadt und Gesellschaft verschrieben. Das lässt sich nicht wegdiskutieren und habe auch Vorteile mit sich gebracht, sagt der Autor und spricht sich durchaus für den Fortschritt der Mobilität aus – aber deswegen müssten wir dem Verkehr nicht weiterhin alles unterordnen. Der Teufelskreis von Wohnraumverlust im Zentrum und Wachstum an der Peripherie, von Mehrverkehr und zusätzlichen Straßen, das explosive Wachstum der Städte, der krankmachende Verkehrslärm und Emissionen – das sei alles kein Naturgesetz und es wird Zeit, wieder einzugreifen und den Wandel hin zu lebenswerten Begegnungsräumen für die Menschen in den städtischen Räumen anzugehen.

Claude Schelling will das Rad nicht zurückdrehen. Das Bevölkerungswachstum eingerechnet werde sich der Verkehr sogar weiterhin steigern. Der Straßenraum müsse dahingehend neu definiert werden. Wenn man von Nachhaltigkeit und ganzheitlichen Lösungen spreche, so die These des Autors, „dann sollten künftig Mobilität und Lebensqualität und Verdichtung gemeint sein.“ Das Buch zeigt daher in beispielhaften Projekten und Projektideen, wie Verkehr und verdichteter Lebensraum mit mehr Lebensqualität nebeneinander bestehen können: Beispiele einer „zweigeschossigen Erschließung“ oder dem „Einpacken“ und der „Überbauung“ von Autobahnen illustrieren, wie der Straßenraum wieder großflächig zum Fußgängerraum und Außenwohnraum für Anwohner werden könnte.

Der Autor geht schließlich auch auf häufig vorgebrachte Widerstände, Fragen und Irrtümer in diesem Zusammenhang ein und fordert den kontroversen Diskurs für die Zukunft. Adressaten des Buches sind vor allem Architekten, Stadt-/Raumplaner, Verkehrsplaner, Städte und Gemeinden, Quartiersvereine – aber auch jeder interessierte oder betroffene Stadtbewohner.

Claude Schelling: Begegnungsraum Straße
Städtebauliche Überlegungen zum öffentlichen Raum
1. Auflage, 200 Seiten, 145 Abbildungen, durchgehend farbig
Format 20 x 27 cm, gebunden
vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, 2018
Preis: 46 Euro
ISBN 978-3-7281-3899-6
auch als eBook erhältlich

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