IRENA-Jobmonitor16 Millionen Jobs weltweit in Erneuerbaren Energien

Mann mit Schutzhelm vor Windrad
Die Erneuerbaren sind weltweit ein Jobmotor. (Foto: naturstrom AG)

Der Erneuerbaren-Boom schafft weltweit viele Arbeitsplätze – im Jahr 2023 kamen in der Erneuerbaren-Energien-Branche etwa 2,5 Millionen neue Jobs hinzu, ein Rekordwachstum. Die meisten Jobs entstehen dort, wo viele Anlagen gebaut werden.

04.10.2024 – Alljährlich veröffentlicht die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) einen Report zur Entwicklung der Beschäftigtenzahlen in den Erneuerbaren Energien. Rekordzuwächse wurden zuletzt jährlich gemeldet – und auch das Jahr 2023 stellt neue Rekorde auf. Über zwei Millionen neue Jobs kamen hinzu, eine Steigerung um 18 Prozent. Im Vorjahr wurde ein Zuwachs von einer Million Arbeitsplätzen gemeldet. Insgesamt waren weltweit zum Jahresende 16,2 Millionen Beschäftigte in den EE erfasst. 

Laut IRENA spiegelt der Zuwachs das starke Wachstum der Erzeugungskapazitäten wider. Insofern verwundert es nicht, dass China nicht nur bei der Produktion von Komponenten und im Zubau, sondern auch bei den Beschäftigtenzahlen führend ist. Im Reich der Mitte wurden im vergangenen Jahr fast zwei Drittel der neuen Solar- und Windkraftkapazitäten weltweit installiert. Die Branche zählt nun rund 7,4 Millionen Arbeitsplätze, das sind 46 Prozent der Jobs weltweit. Es folgen die EU mit 1,8 Millionen, Brasilien mit 1,56 Millionen und die USA gleichauf mit Indien mit jeweils knapp 1 Million Arbeitsplätzen.

Wie in den Vorjahren gingen die stärksten Impulse vom schnell wachsenden Photovoltaikmarkt aus, der weltweit 7,2 Millionen Arbeitsplätze schuf. Davon entfielen 4,6 Millionen auf China, den führenden Hersteller und Installateur von PV-Anlagen. Dank erheblicher Investitionen Chinas hat sich Südostasien zu einer wichtigen Exportdrehscheibe für Photovoltaik entwickelt und schafft Arbeitsplätze in der Region.

Die zweitgrößte Anzahl von Arbeitsplätzen wurde bei flüssigen Biokraftstoffen verzeichnet, gefolgt von Wasserkraft und Windkraft. An der Spitze bei Biokraftstoffen liegt Brasilien, auf das ein Drittel der weltweit 2,8 Millionen Arbeitsplätze in diesem Sektor entfällt. Ein Viertel der weltweiten Arbeitsplätze im Bereich der Biokraftstoffe verbucht Indonesien mit seiner stark steigenden Produktion und liegt damit auf dem zweiten Platz.

Einzig bei der Wasserkraft gibt es leicht sinkende Zahlen. Die direkten Arbeitsplätze sanken von rund 2,5 Millionen im Jahr 2022 auf 2,3 Millionen. China, Indien, Brasilien, Vietnam und Pakistan waren die größten Arbeitgeber der Branche.

Im Windkraftsektor halten China und Europa die Führungsposition. Sie dominieren die Herstellung und Installation von Turbinen und haben einen Anteil von 52 bzw. 21 Prozent an den insgesamt 1,5 Millionen Arbeitsplätzen weltweit.

Die Schattenseite des weltweiten Booms liegt in Afrika. Trotz seines enormen Ressourcenpotenzials entfällt auf den Kontinent nach wie vor nur ein geringer Anteil der weltweiten Investitionen in Erneuerbare Energien, was sich im Jahr 2023 in insgesamt 324.000 Arbeitsplätzen im Erneuerbaren-Sektor niederschlug. In Regionen wie Afrika, die dringend einen sicheren und nachhaltigen Zugang zu Energie benötigen, insbesondere in abgelegenen Gebieten, könnte mit Lösungen für dezentrale erneuerbare Energieträger – autarke Systeme, die nicht an die Versorgungsnetze angeschlossen sind – sowohl die Kluft beim Zugang geschlossen als auch Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Beseitigung von Barrieren für unternehmerische Initiativen von Frauen könnte dem Sektor zusätzlich Auftrieb geben und die lokale Wirtschaft und Energiegerechtigkeit verbessern. pf

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