Kohlekraftwerke verbrauchen wertvolles Trinkwasser

Den Greenpeace-Berechnungen zufolge verbraucht die Kohleindustrie weltweit pro Jahr etwa 22,7 Milliarden m³ Süßwasser, auf Kohlekraftwerke entfällt mit 19 Milliarden m³ Süßwasser davon der größte Teil. (Foto: FromSandToGlass, CC BY 2.0, https://w
Den Greenpeace-Berechnungen zufolge verbraucht die Kohleindustrie weltweit pro Jahr etwa 22,7 Milliarden m³ Süßwasser, auf Kohlekraftwerke entfällt mit 19 Milliarden m³ Süßwasser davon der größte Teil. (Foto: FromSandToGlass, CC BY 2.0, https://www.flickr.com/photos/ericabreetoe/9388051577)

Mit dem Wasserverbrauch aller 8.400 Kohlekraftwerke weltweit könnten eine Milliarde Menschen mit Trinkwasser versorgt werden, deckt ein Greenpeace-Report auf. Demnach ist Kohlestrom für sieben Prozent des globalen Wasserverbrauchs verantwortlich.

23.03.2016 – „Kohlekraftwerke befeuern nicht nur den Klimawandel, sie rauben uns auch die wertvollste Ressource – das Wasser“, fasst Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid die Ergebnisse der Studie The Great Water Grab zusammen. Auf 60 Seiten dokumentieren die Umweltschützer den massenhaften Verbrauch der kostbaren Ressource und die düstere Perspektive für die Zukunft. Denn während heutzutage rund 7 Prozent der weltweiten Wasserentnahme zur Herstellung von Kohlestrom genutzt werden, könnte sich der Wert in 20 Jahren nahezu verdoppeln.

Neben der Wasserentnahme zur Kühlung von Kohlekraftwerken, werden vor allem enorme Wassermengen in Kohleminen sowie zum Waschen der Kohle verbraucht. Zudem werden Kohleaschedeponien mit Wasser besprüht, damit sich kein gesundheitsschädlicher Kohlestaub ausbreitet. In den Kohleminen und beim Waschen der Kohle wird das Wasser teilweise stark belastet und mit giftigen Substanzen vermengt. Kohlekraftwerke, die Flusswasser zur Kühlung verwenden und wieder zurückleiten, benötigen ungefähr alle drei Minuten die Menge an frischem Nass, mit der ein olympisches Schwimmbecken gefüllt werden könnte.

Wasserverbrauch wird sich nahezu verdoppeln

Den Greenpeace-Berechnungen zufolge verbraucht die Kohleindustrie weltweit pro Jahr etwa 22,7 Milliarden m³ Süßwasser, auf Kohlekraftwerke entfällt mit 19 Milliarden m³ Süßwasser davon der größte Teil. Damit könnten laut Studie gut eine Milliarde Menschen ihre Grundbedürfnisse für ein Jahr lang decken. In den Zahlen ist die Wasserentnahme von etwa 281 Milliarden m³ pro Jahr noch gar nicht eingerechnet.

Für die Zukunft sieht es leider noch düsterer aus. Zusätzlich zu den in 2013 installierten 8.359 Kohlekraftwerken weltweit (1.811 Gigawatt Kapazität) sind weitere 2.668 in Bau oder Planung. Das entspricht zusätzlichen Kapazitäten von etwa 1.300 Gigawatt. Die Studie geht von einer Erhöhung des Wasserverbrauchs durch Kohlekraftwerke von 19 auf 36 Milliarden m³ Süßwasser aus. Zudem sind ein Viertel der Kraftwerke in Regionen geplant, die schon heute unter Wasserknappheit und schrumpfenden Trinkwasserreserven leiden, in China betrifft es sogar die Hälfte aller Neubau-Projekte. Die Konkurrenz mit Trinkwasser für die Bevölkerung wird weiter zunehmen. cw

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