Kommunale DächerStädteranking für Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden

PV-Anlage Rathaus Kleve, im Hintergrund Schwanenburg, Himmel
Solardach auf dem Rathaus Kleve. Die Stadt hat gegenüber anderen Städten die Nase vorn bei der Installation von Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden. (Foto: Stadt Kleve)

Auf öffentlichen Gebäuden in Deutschland ist noch viel Platz für Solaranlagen. In einer Analyse wurde gezielt ausgewertet, in welchen Städten wie viele kommunale Dächer erneuerbaren Strom erzeugen. Die Stadt Kleve führt im Städteranking.

02.09.2024 – Auf Schulen, Bauhöfen, Gerichten und Verwaltungen könnte noch viel mehr erneuerbarer Strom erzeugt werden. Diese Aussage gilt wohl für alle Städte, denn nur knapp über ein Prozent der hierzulande installierten solaren Dachanlagen befinden sich auf öffentlichen Gebäuden – dennoch gibt es auch Unterschiede.

Das Unternehmen Viessmann Climate Solutions hat Daten aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur ausgewertet und ein Städteranking erstellt. Die Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden wurden in Relation zur Gesamtzahl der PV-Anlagen einer Stadt gesetzt.

Kleve ist Spitzenreiter im Vergleich

Zu den großen Gewinnern des Vergleichs über alle Stadtgrößen hinweg gehört demnach Kleve: In der nordrhein-westfälischen Stadt installieren immer mehr Haushalte Solaranlagen, um von der Sonnenenergie zu profitieren. Nicht nur bei Privatbesitzern ist der Umstieg auf Solarenergie beliebt, auch bei den öffentlichen Einrichtungen geht der Ausbau voran. Anteilig 4,7 Prozent aller Solaranlagen in Kleve befinden sich auf öffentlichen Gebäuden – damit ist die Stadt Spitzenreiter im Vergleich. Einen nahezu identischen Wert erreicht Offenbach mit 4,6 Prozent. Weitere sechs Städte können einen Anteil von über 3 Prozent vorweisen: Böblingen, Tübingen, Marburg, Rastatt, Willich und Hanau. Schlusslichter sind Bergisch-Gladbach und Grevenbroich: Nur 0,2 Prozent aller Solaranlagen finden sich hier auf öffentlichen Gebäuden.

Bei den Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern landet Offenbach ganz vorne. Daneben kann jedoch auch Hanau einen vergleichsweise guten Solarausbau im öffentlichen Sektor aufweisen: 3,1 Prozent der Solaranlagen in der hessischen Großstadt wurden auf öffentlichen Bauten installiert. Bremerhaven und Stuttgart folgen mit je 2,9 Prozent an Solaranlagen auf Kommunalbauten.

Berlin führt in absoluten Zahlen

Als größte Stadt der Bundesrepublik hat Berlin in absoluten Zahlen mit insgesamt 543 Solaranlagen auch die meisten Anlagen auf öffentlichen Gebäuden gebaut, München landet mit 326 Anlagen dahinter. In Stuttgart sorgen aktuell 253 Solaranlagen in öffentlicher Hand für eine nachhaltige Energieversorgung. Auch Dortmund profitiert von insgesamt 192 kommunalen Solaranlagen, Nürnberg komplettiert die Top Fünf mit 190 Installationen.

In anderen Städten gibt es noch Potenzial für den Ausbau erneuerbarer Energien im öffentlichen Raum. Lediglich eine Solaranlage ist auf den öffentlichen Einrichtungen in Görlitz installiert, vier sind es in Gera. Kommunen stehen beim Ausbau von erneuerbaren Energien vor einigen Herausforderungen: Solaranlagen müssen finanziert, Fachpersonal gefunden und die Anlagen an das Stromnetz angeschlossen werden. Diese Hürden wirken sich auch in Grevenbroich, Frechen und Neubrandenburg auf den Ausbau aus, wo nur je fünf Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden gefunden werden.

Ergebnisse im Ländervergleich

Berlin führt im Ländervergleich mit einem Anteil von 1,9 Prozent staatlicher Solaranlagen. Bremen und Hamburg erzielen ähnlich gute Ergebnisse mit jeweils 1,7 bzw. 1,5 Prozent.

In Brandenburg befinden sich lediglich 616 der etwa 102.500 Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden, was einem Anteil von 0,6 Prozent entspricht und das Land damit auf den letzten Platz bringt. Auch Sachsen-Anhalt und Sachsen schneiden unterdurchschnittlich ab: Beide Länder erreichen einen Anteil von jeweils 0,7 Prozent an kommunalen Solaranlagen.

Bundesweit sind 41.681 Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden installiert, insgesamt gibt es 3,89 Millionen solare Dachanlagen. Der Anteil der auf öffentlichen Gebäuden befindlichen beläuft sich damit der Auswertung zufolge auf 1,07 Prozent.

Methodik der Auswertung

Für den Vergleich wurden insgesamt rund 3,89 Millionen Eintragungen im Marktstammdatenregister ermittelt und je nach Nutzungsbereich des Gebäudes gefiltert. Berücksichtigt wurden insgesamt 41.681 Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden, die in Betrieb sind. Nicht berücksichtigt wurde die Anzahl an Anlagen, die aktuell lediglich in Planung bzw. vorübergehend oder dauerhaft stillgelegt sind. Die Zahlen wurden dann ins Verhältnis zueinander gesetzt, je nach Einwohnerzahl gefiltert und die durchschnittliche Nettonennleistung miteinander verglichen. pf

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