HalbjahresbilanzStabile Absatzzahlen bei Wärmepumpen

Wärmepumpe in Hof vor Hauseingang
Der Höhenflug der Wärmepumpen fand ein jähes Ende, nun stabilisieren sich die Absatzzahlen. (Foto: Bundesverband Wärmepumpe BWP e.V.)

Aufatmen nach Absatzeinbruch und Kurzarbeit. Die Wärmepumpenbranche verzeichnet stabile Absatzzahlen im ersten Halbjahr – jetzt werden Lagerbestände abgebaut. Die Aussichten für die zweite Jahreshälfte sieht der Branchenverband verhalten positiv.

23.07.2024 – Kein dynamisches Wachstum, aber stabile Absatzzahlen meldet der Bundesverband Wärmepumpe für das erste Halbjahr 2024. Rund 90.000 Heizungswärmepumpen wurden in diesem Zeitraum verkauft, im Durchschnitt 15.000 Geräte monatlich. Einen gegenläufigen Trend sieht der Verband beim Absatz von Gasheizungen – hier gibt es einen drastischen Rückgang. Verbandschef Martin Sabel konstatiert ein ungebrochen großes Interesse an der Wärmepumpe als Heizungstechnologie: „Die Menschen wollen weg von der fossilen Gasheizung.“ Jetzt gelte es, noch besser über die sehr guten Fördermöglichkeiten zu informieren.

Parallel zur Absatzentwicklung verzeichnet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ein wachsendes Interesse an der Heizungsförderung. Im ersten Halbjahr wurden fast 50.000 Förderzusagen erteilt, davon 39.000 für Wärmepumpenprojekte. Zuletzt stieg die Anzahl der Zusagen im Mai um 21 Prozent, im Juni sogar um 40 Prozent gegenüber den jeweiligen Vormonaten. Von 17.000, KfW-Förderanträgen im Juni entfielen 13.000 auf Wärmepumpen. Da vier von fünf Wärmepumpen mittlerweile in Bestandsgebäuden zum Einsatz kommen, ist die KfW-Förderung für den Heizungstausch für die Branchenentwicklung von zentraler Bedeutung.

Die Aussichten für die zweite Jahreshälfte sieht der Bundesverband Wärmepumpe verhalten positiv. Sabel verweist darauf, dass der Großhandel derzeit noch Lagerbestände an Wärmepumpen ausliefere, die er bereits im letzten Jahr bezogen hatte. Diese Lagermenge gehe voraussichtlich im zugunsten von Neubestellungen zurück. Außerdem sei zu erwarten, dass das Interesse an der Förderung und damit auch die Nachfrage nach Wärmepumpen steigen werde.

Nachdem die Antragstellung bereits für Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser im Privateigentum möglich ist, können ab August auch die Wohnungswirtschaft und Eigentümer von Nichtwohngebäuden die Förderung beantragen. Ab September soll dann auch die Einreichung von Verwendungsnachweisen möglich sein, sodass die Auszahlung der Förderung beginnen kann.

Sabel betont: „Die Wärmepumpenindustrie kann eine steigende Nachfrage problemlos bedienen und auch das Handwerk kann mehr Anlagen installieren. Über die letzten beiden Jahre wurden in der Branche Milliardenbeträge in Fertigungskapazitäten und Fachkräfte investiert. Diese Potenziale gilt es zu nutzen.“

Zuletzt hatten große Hersteller wie Vaillant, Viessmann und Stiebel Eltron Teile ihrer Belegschaft in der Wärmepumpenproduktion in Kurzarbeit schicken müssen. Die Lager waren voll, die Absatzzahlen geringer als erwartet. Nun erhofft man sich in der Branche einen Aufwärtstrend. Das Ziel, jährlich 500.000 Wärmepumpen zu installieren und damit fossile Heizungen abzulösen, ist jedoch noch nicht in greifbarer Nähe. Dabei sind die Förderbedingungen für den Heizungstausch so gut wie nie zuvor. Der Verband will sich dafür einsetzen, dass die Heizungsförderung trotz der Haushaltproblematik auch für die Zukunft gesichert bleibt. pf

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