Film über urgewaldIm Kampf für nachhaltige Finanzflüsse

Menschen auf einer Straße bei einer Demo
Nicht nur mit Daten, auch auf der Straße setzt urgewald sich für nachhaltige Finanzflüsse ein (Bild: urgewald)

Von kleinen aber wirksamen Kampagnen, hin zu gewichtigem Einfluss auf globale Finanzströme – der Film „Auf den Spuren des Geldes“ beleuchtet Entstehen und Wirken der Organisation urgewald und ist ab dieser Woche in deutschen Kinos zu sehen.

07.10.2024 – Die Geschichte beginnt mit Heffa Schücking und ihrem Engagement für den Schutz des Regenwaldes in den 1980ern und hat ihren vorläufigen Höhepunkt mit der Veröffentlichung der Global Oil and Gas Exit List auf der 26. Klimakonferenz in Glasgow 2021. Der Film „urgewald: Auf den Spuren des Geldes“ beleuchtet Entstehungsgeschichte und immer größeren Einfluss, den sich die Nichtregierungsorganisation urgewald auf die Veränderungen globaler Finanzflüsse erarbeitet.

Bevor Heffa Schücking 1992 mit mehreren Mitstreiter:innen urgewald gründete, setzte sich die studierte Biologin, mit Schwerpunkt auf dem Verhalten von Menschenaffen, für den Schutz von Regenwäldern ein. „Alle wunderten sich, warum die Menschen in der dritten Welt den Regenwald zerstörten. Aber kaum einer fragte sich in welchem Ausmaß wir für die Zerstörung verantwortlich sind. Die Leute vor Ort sagten: Es ist euer Konsum, eure Unternehmen und Banken, die dafür verantwortlich sind“, so Schücking im Film.

Mit dem „Rainforest Memorandum“ legte Schücking den Grundstein dafür, dass viele deutsche Unternehmen und Behörden bei Produkten aus Regenwaldgebieten inzwischen sehr viel genauer hinschauen oder diese ausschließen.

Frauenkultur

Während auf dem Erdgipfel 1992 in Rio de Janeiro vorwiegend Männer über die Rettung des Planeten debattierten, ist die Geschichte von urgewald von Frauen geprägt. 10 Frauen und drei Männer sind im selben Jahr die Gründer:innen der Nichtregierungsorganisation. Es ist eine bis heute geprägte Kultur von Frauen, die sich selbst nie zu wichtig nahmen und flache Hierarchien leben.

Der Film erzählt in Meilensteinen vom wachsenden Einfluss auf deutsche und globale Finanzinstitutionen. In akribischer Recherche wurden Verfehlungen von geplanten Staudämmen in Indien und Atomkraftwerken in Polen aufgedeckt und die Investoren damit konfrontiert. Bis diese schließlich einknickten und ihre Investitionen abzogen. Dabei ging und geht es um die ganz großen im Geschäft, wie RWE, Deutsche Bank und den norwegischen Staatsfonds.

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Nach über 30 Jahren im Geschäft arbeiten inzwischen über 50 Mitstreiter:innen bei urgewald daran, globale Finanzunternehmen zum Divestment – der Abkehr von fossilen Investitionen – sowie Ausstieg aus den Investments in Waffenfirmen zu bewegen. Und das gemeinsam mit einem globalen Netzwerk an Partner-NGOs. Die inzwischen weltweit genutzten Datenbanken der Global Coal Exit List und der Global Oil and Gas Exit List, stellen Quantensprünge im Wirken der Organisation dar. Mächtige Versicherungen und Investmentgesellschaften nutzen die Datenbanken, um ihren Ausstieg aus fossilen Investments voranzutreiben.

Premiere in deutschen Kinos

Andrea Soth, Mitgründerin von urgewald und Geschäftsführerin Finanzen, sagt: „Als das 30. Jubiläum näher rückte, war das für uns ein Anlass, den riesigen Erfahrungsschatz und die Erfolge aus den vergangenen Jahrzehnten in einem Film zu sammeln. Die aus dieser Idee geborene Dokumentation zeigt die innovative Rolle, die urgewald in der deutschen und internationalen Umweltbewegung von Anfang an gespielt hat.“

Der Film der Regisseure Peter und Karin Wejdling gewann im September beim Fünf Seen Festival im Bayerischen Gauting den Publikumspreis und ist in den kommenden Tagen und Wochen in ausgewählten Kinos in Deutschland zu sehen. Regisseurin Karin Wejdling sagte nach der Preisverleihung: „urgewald ist eine einzigartige Organisation, die fundiertes Fachwissen mit entschlossener und zielgerichteter Kampagnenarbeit verbindet. urgewald zeigt, dass auch kleine Organisationen Großes bewirken können. In Zeiten der Klimakrise und missachteter Menschenrechte brauchen wir NGOs wie diese mehr denn je.“

Die kommenden Termine für die Film-Vorführung sind:

09.10. 18 Uhr Deutschlandpremiere im Berliner Kant Kino

15.10. 19 Uhr sweetSixteen-Kino in Dortmund

16.10. 19 Uhr im Zukunftssalon München

17.10. 18 Uhr im Abaton-Kino in Hamburg

17.10. 19 Uhr im Metropol-Kino Düsseldorf

17.10. 18:30 Uhr in der Arthouse Passage in Leipzig

18.10. 18 Uhr im Cinema Münster

18.10. 20 Uhr Im Dorfgemeinschaftshaus in Blaustein

19.10. 18 Uhr im Apollo-Kino Aachen

20.10. 11 Uhr auf der Filmbühne in Bonn

20.10. 14 Uhr im Odeon Köln

21.10. 20 Uhr im Scala-Kino in Tuttlingen

23.10. 19:30Uhr im Capitol-Kino in Unterschleissheim

23.10. 19:30Uhr im Luna Lichtspieltheater Ludwigsburg

24.10. 18 Uhr im Friedrichsbau Lichtspiele in Freiburg

30.11. 16 Uhr im Gemeindehaus in Sassenberg

 

Karten für die Veranstaltungen gibt es hier: Kino-Termine

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