Foto: Home of Solar

Nachgefragt 07.10.2024

Unsere Kunden haben zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Kosten

Brachliegende Flächen zur Stromerzeugung nutzen, diesem Ziel hat sich Home of Solar verschrieben. Geschäftsführer Patric Blohm gibt Einblick in sein Geschäftsmodell, das Eigentümern der Dachflächen zu einer Solaranlage ohne eigene Kosten verhilft.

Patric Blohm, Gründer und Geschäftsführer von Home of Solar


Nachgefragt 07.10.2024

Unsere Kunden haben zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Kosten

Brachliegende Flächen zur Stromerzeugung nutzen, diesem Ziel hat sich Home of Solar verschrieben. Geschäftsführer Patric Blohm gibt Einblick in sein Geschäftsmodell, das Eigentümern der Dachflächen zu einer Solaranlage ohne eigene Kosten verhilft.

Foto: Home of Solar

Patric Blohm, Gründer und Geschäftsführer von Home of Solar



Was bremst Unternehmen und Gewerbebetriebe beim Thema Photovoltaik auf dem eigenen Firmendach?

Patric Blohm: Wir erleben täglich, dass die Unternehmer und Unternehmerinnen viel Expertise in ihrem Tagesgeschäft haben und auch wissen, dass Photovoltaik viele Vorteile mit sich bringt. Wenn sie sich dem Thema öffnen, stoßen sie allerdings auf einen gigantischen Berg von Arbeit, der sie oftmals überfordert. Herauszufinden, ob das Dach geeignet ist, wie genau es mit PV belegt werden könnte, ob und wo ein Netzanschluss verfügbar ist und wie am Ende sinnvoll und wirtschaftlich mit dem erzeugten Strom umzugehen ist, damit verbringen Dachflächeneigentümer in der Praxis gut und gerne mal ein bis zwei Jahre. Die Ressourcen, sich in die Thematik tief einzuarbeiten, sind einfach nicht vorhanden.

Wird eher der Eigenverbrauch oder die Einspeisung ins Stromnetz angestrebt?

Diese Entscheidung ist oft die nächste Hürde. Denn wenn das eigene Konzept einigermaßen steht, kommen die Unternehmen häufig zu dem Ergebnis, dass sich das ganze Vorhaben gar nicht rechnet. Denn eine Amortisationsdauer von mehr 10 Jahren wird eher kritisch gesehen. Sonstige Investitionen, z.B. in Maschinen, amortisieren sich häufig deutlich schneller. Hinzu kommt das Thema Stromvermarktung. Das ist der Punkt, an dem Home of Solar mit einer anderen längerfristigen Perspektive herangeht und auch bei der Vermarktung unterstützen kann. Außerdem gibt es die Fälle, in denen große Unternehmen mit großen Verbräuchen vom Gesetzgeber stark entlastet werden beim Strompreis – in diesen Fällen kann der PV-Strom preislich gar nicht mit dem Netzstrom mithalten. Aber auch diese Unternehmen spüren den Druck, Teil der Energiewende zu werden.

Was genau ist das Angebot von Home of Solar an die Eigentümer?

Unsere Kunden, die Verpächter von Dachflächen, haben zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Kosten.  Unsere erste Dienstleistung ist eine Machbarkeitsstudie, die das Potenzial der Dachfläche aufzeigt und damit auch den Wert der Fläche. Wir bieten den Kunden an, die Dachfläche an uns zu verpachten – das heißt Home of Solar ist Investor der Solaranlage und Pächter des Daches.  Der Eigentümer erhält eine jährliche oder einmalige Pachtzahlung und hat ansonsten kaum Aufwand. Er bekommt von uns einen Strompreis angeboten, der in der Regel immer günstiger ist als der Bezug aus dem Netz. Das heißt er hat Einnahmen durch die Pacht und Einsparungen durch geringere Strompreise. Darüber hinaus profitiert der Kunde von unseren vielfach erprobten Prozessen. Erst kürzlich hatten wir ein Projekt mit einer Dachgröße von 10.000 Quadratmeter, das wir in 2,5 Monaten zur Baureife entwickeln konnten.

Dächer müssen mitunter erst saniert werden, bevor PV installiert werden kann – was geschieht in diesem Fall?

Die Praxis zeigt, auch das kann wirtschaftlich abgebildet werden. Wir übernehmen die Kosten der Sanierung, auch sehr aufwändige, im Gegenzug sind die Pachtzahlungen geringer. Im Prinzip überweisen wir die Mietzahlung für das Dach nicht auf das Konto des Unternehmers, sondern investieren es in seine Immobilie.

Welche Sicherheiten haben Sie denn für die Investitionen von Home of Solar?

Es wird eine Dienstbarkeit im Grundbuch eingetragen, so dass auch im Falle einer Insolvenz oder eines Verkaufs der Immobilie die Investition abgesichert ist. Unternehmen sind – anders als vielleicht Eigenheimbesitzer – mit diesem Thema vertraut.

Wer installiert und wartet die Anlagen?

Wir haben nicht nur unser Vertriebsnetzwerk, sondern auch deutschlandweit verschiedene Generalunternehmer, mit denen wir regelmäßig zusammenarbeiten. Die Planung kommt von uns, die Montage vom Vertragspartner. Wir haben zudem Einsicht in deren Kapazitäten, so dass der konkrete Baustart meist sehr schnell erfolgen kann. Man kann sich das wie eine Art Miniausschreibung in unserem Netzwerk vorstellen, es bewerben sich die Partner, die Kapazitäten freihaben. Weil wir die Partner frühzeitig einbinden, stehen auch die Komponenten rechtzeitig zur Verfügung. Was den Betrieb und die Wartung betrifft, gibt es verschiedene Fallkonstellationen.

Und woher kommt das Geld, wie stemmen Sie die Finanzierung?

Wir wollen Investor sein. Das gelingt auch unter anderem deshalb, weil bei uns ein Gesellschafter – die Deutsche Erneuerbare Energien AG (DEE AG)- aus der Immobilienbranche dabei ist und größere Bestände im eigenen Portfolio hat. Das verschafft uns den Vorteil, die Photovoltaikanlagen über unsere Banken finanzieren zu können. Das rechnet sich natürlich besonders im Neubau, wenn keine Dachsanierung notwendig ist und wenn die Stromabnahme im Gebäude selbst einen großen Teil ausmacht. Bei anderen Projekten, wo die Kosten höher liegen, evtl. auch weit entfernte Netzanschlusspunkte verbunden werden müssen, und wir das nicht mit einer eigenen Finanzierung abdecken können, haben wir ebenfalls die Option mit Privatinvestoren zu arbeiten. Die sind deshalb gern dabei, weil sie mit solchen Investitionen Steuern sparen können.

Wie viele Dach-Projekte realisieren Sie in etwa pro Jahr?

Seit unserer Gründung im Jahr 2021 haben wir ein stetiges Wachstum verzeichnen können. Angetrieben durch unseren Optimierungsansatz und die steigende Marktnachfrage konnten wir im Jahr 2023 mehr als 30 MW umsetzen und stehen kurz davor, dieses Volumen in diesem Jahr zu übertreffen. Derzeit liegt die durchschnittliche Projektgröße unserer Aufdachanlagen bei rund 500 Kilowattpeak bei rund 2.500 Quadratmetern Fläche, wobei wir einen deutlichen Trend zu größeren Projekten beobachten. Für 2025 planen wir eine Erweiterung unserer Kapazitäten. Dies wird durch unser großes Netzwerk externer Dienstleister ermöglicht – darunter Statiker, Baupartner und Techniker. Sie arbeiten gerne mit uns zusammen, da unsere Projekte eine kontinuierliche Pipeline mit gleichbleibenden Qualitätsstandards bieten.

Das Gespräch führte Petra Franke.

Patric Blohm ist Gründer und Geschäftsführer von Home of Solar. Das Unternehmen errichtet und betreibt Solaranlagen für industrielle Flächeneigentümer, die sich auf ihr Tagesgeschäft konzentrieren wollen.

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

max 2.000 Zeichen