EnergiewendeEine Verdreifachung des Ausbaus Erneuerbarer Energien steht an

Aufgerichtete Solarmodule in einem Solarpark
Solarpark bei Saragossa, Spanien (Bild: Diego Delso, Wikimedia, CC BY-SA 4.0)

Die Internationale Energieagentur hat hoffnungsvolle Nachrichten im Gepäck ihres neuesten „Renewables“-Report. Der Ausbau Erneuerbarer Energien ist auf einem sehr guten Weg. Neben China sorgt vor allem ein Land für Aufschwung.

10.10.2024 – Mehr als 5.500 Gigawatt Erneuerbarer Energie-Kapazität wird voraussichtlich zwischen 2024 und 2030 weltweit neu installiert werden. Zu dieser Vorhersage kommt die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem gestern veröffentlichten Renewables 2024-Report. Das wäre eine Verdreifachung des Zubaus im Vergleich zu 2017 bis 2023. In diesem Jahr werden wohl 670 GW Erneuerbarer Energiekapazität hinzugebaut. Die Vorhersage stützt sich auf aktuellen Markttrends und politischen Zielen der Regierungen weltweit.

Auf der letzten Klimakonferenz Ende 2023 in Dubai hatte sich die Staatengemeinschaft genau dieses Ziel gesetzt. Dafür wollen die Länder ihre nationalen Klimapläne bis 2025 schärfen. Die IEA zeigt sich zuversichtlich, dass den Staaten dies gelingt.

Treiber des Zubaus wird vor allem die Solarenergie. 80 Prozent des Zubaus wird auf die Photovoltaik entfallen, so die Analyse der IEA. Doch auch die Windkraft wird voraussichtlich wieder zulegen, mit einer Verdopplung des Zubaus bis 2030, im Vergleich zu 2017 bis 2023. „Der Ausbau Erneuerbarer Energien erfolgt schneller, als Regierungen Ziele dafür setzen können. Das liegt nicht nur daran, Klimaschutz und Energiesicherheit zu fördern, sondern vor allem, weil Erneuerbare heute bereits die günstigste Option bieten neue Energieanlagen zu bauen – in fast allen Ländern der Welt“, sagt IEA Exekutivdirektor Fatih Birol.

Die Welt sei damit auf einem guten Weg, dass Erneuerbare Energien 2030 fast die Hälfte der globalen Stromerzeugung stemmen. Größter Treiber dieser Entwicklung ist und wird weiterhin China sein. Das Land wird voraussichtlich für 60 Prozent des weiteren Zubaus bis 2030 verantwortlich sein. Aktuell liegt der Anteil Erneuerbarer Energien bei der Stromerzeugung bei 44 Prozent. Zwar werden auch weiterhin Kohlekraftwerke für den steigenden Energiebedarf gebaut, den Peak an CO2-Emissionen könnte China aber schon wesentlich früher erreichen als die eigenen Planungen vorsehen – 2025 statt 2030.

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Die höchste Wachstumsrate indes wird voraussichtlich Indien verzeichnen. Laut der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) hat Indien bereits auf dem Erneuerbaren Arbeitsmarkt zu den USA aufgeschlossen – mit rund einer Million Arbeitsplätze in diesem Bereich.

Derzeit wird in Indien die größte Erneuerbaren Anlage weltweit gebaut. Der kombinierte Wind- und Solarpark in Indiens Salzwüste soll bis Ende des Jahrzehnts rund 30 GW liefern. Noch ist Indien Kohleland, mit einem Anteil von 73 Prozent an der gesamten Stromerzeugung. Den Plänen der Regierung nach, sollen Erneuerbare bis 2030 die Hälfte des Strombedarfs decken. Aktuell sind es 23 Prozent.

Und Deutschland? Ist eines von mehreren Ländern, dass die IEA beim Ausbau Erneuerbarer Energien auf einem guten Weg sieht, zugleich aber fehlende Flexibilitäten anmahnt. Netzausbau, Speicher, an das Stromangebot angepasste Nutzung und Digitalisierung sind Schlüsselfaktoren die steigenden Kapazitäten an Erneuerbaren Energien auch richtig zu nutzen und nicht abregeln zu müssen. mg

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