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Startup-Pitch #1Panelretter – „Ran an den Elektroschrott!“

Mitarbeiter der Lebenshilfe Erlangen bereitet die ausrangierten Module auf
Die MitarbeiterInnen der Lebenshilfe Erlangen bereiten die ausrangierten Module auf, prüfen sie optisch und verpacken sie für die KundInnen von Panelretter (Bild: Panelretter).

Das BEE-Sommerfest steht an und damit auch der Startup-Pitch. In diesem Jahr stellen fünf Startups ihre Lösungen für die Energiewende vor. Startup #1 ist Panelretter, die ausrangierte Solarmodule vor der Verschrottung retten und als Balkonkraftwerke refurbishen.

24.06.2024 – Viele leicht beschädigte, aber voll funktionsfähige Module landen auf dem Müll. Aber warum sollten diese wertvollen Module einfach verschrottet werden, obwohl sie noch so viel Potenzial hätten? Das fragten sich die beiden Elektroingenieure Christoph Kirschner und Tillmann Durth und machten sich auf, ausrangierten Solarmodulen ein zweites Leben zu schenken.

Panelretter stellen sich beim Startup-Pitch auf dem BEE-Sommerfest am Mittwoch, den 3. Juli vor. Einen kleinen Einblick gibt Chris vorab hier.

Wie ist eure Idee entstanden?

Eigentlich war das an einem Abend wie jeder andere auch. Tillmann und ich haben uns in unserer Studienzeit kennengelernt und uns, wie so oft über unsere Ideen ausgetauscht. Jeder von uns hat auf seine Art und Weise erste unternehmerische Erfahrungen gemacht, und wir konnten uns gut vorstellen, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Als ich Tillmann erzählte, wie abstrus ich es finde, dass tausende von Modulen gerade verschrottet werden, meinte er, dass diese sich doch perfekt als Balkonkraftwerke eignen würden. So "schmucklos" ist unsere Idee entstanden und wurde über das letzte Jahr immer mehr in die Wirklichkeit umgesetzt.

Welches Problem der Energiewende adressiert Panelretter?

Grundsätzlich werden bei Panelretter Solarmodule refurbished und für ein weiteres Leben als Stecker-Solaranlagen aufbereitet. Das Tolle daran ist, dass wir im Grunde keine Ressourcen oder Energie zur Herstellung neuer Module benötigen. Gleichzeitig verhindern wir, dass funktionierende PV-Module als Müllberg enden. Mit unserer Idee wollen wir ganz klar dazu beitragen, dass die prognostizierten eine Millionen Tonnen PV-Schrott im Jahre 2030 niemals Wirklichkeit werden. Ressourcen schonen, Müll vermeiden und die Energiewende im Kleinen für jeden möglich machen: Genau das macht Panelretter.

Was sind derzeit eure größten Herausforderungen?

Wie bei jedem gutem Startup geht´s auch bei uns drunter und drüber. Gerade die Reinigung der Module und das Abwickeln der Bestellungen hat viel Zeit in Anspruch genommen und ist nach wie vor herausfordernd. Wir haben hier viel ausprobiert und sind sicher auch noch nicht perfekt unterwegs, aber definitiv auf der richtigen Spur. Das A und O auf dieser Reise zu einer Elektroschrott-freien Welt ist es, sich die richtigen Partner zu suchen. Denn eines ist klar: Energiewende und Klimawandel gewinnt man nicht als Einzelkämpfer. Von ReEnergy aus Hamburg bis hin zur Lebenshilfe Werkstatt in Erlangen haben wir ein wundervolles Netzwerk, ohne das wir nicht funktionieren würden. So bleiben auch die größten Herausforderungen eben auch Herausforderungen und keine Probleme.

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Was verbraucht am meisten Energie bei der Gründung eines Startups?

Gerade in der Anfangszeit läuft vieles parallel und noch mehr wird gleichzeitig ausprobiert. So abenteuerlich diese Zeit auch ist, sie fordert viel Kraft und Durchhaltevermögen. Als waschechter Techniker sieht man sich aber auch plötzlich mit ganz anderen Problematiken wie Marketing, Budget-Planung und Strategie-Zielen konfrontiert. Viel Neues und das jeden Tag, aber genau das macht das Abenteuer Panelretter auch aus. Also was solls: Ärmel hoch, Panels refurbishen, und ran an den Elektroschrott!

Tee oder Kaffee?

Da sag ich ganz klar: Nix davon. Espresso ist das Getränk der Stunde und das am liebsten bei Leo direkt ums Eck. Welches Getränk passt denn bitte besser zu dieser Achterbahnfahrt als gut gemachter Espresso?

BEE-Sommerfest

Tickets für das bekannte Get-Together von Energiesektor, Politik und Gesellschaft gibt es noch bis zum 28. Juni 2024 online beim BEE. jb

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