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Startup-Pitch #2WeldNova – Windräder schneller zusammenschweißen

Laserhybridschweißverfahren
Laserhybridschweißen mittels WeldMagnet während des Prozesses bei 20kW Laserleistung (Bild: WeldNova).

Das BEE-Sommerfest steht an und damit der Startup-Pitch. In diesem Jahr stellen fünf Startups ihre Lösungen für die Energiewende vor. Startup #2 ist WeldNova mit einem neuen Schweißsystem für Windräder.

25.06.2024 – Der Bau von Windenergieanlagen erfordert zahlreiche Arbeitsschritte, von denen viele komplex, arbeits- und rohstoffintensiv sind. Das Zusammenschweißen der dicken Rohre, die mehrere hundert Meter lang sind, kann sich über Tage und Wochen ziehen.

WeldNova hat ein System entwickelt, dass das Schweißen der Windtürme um das 8-fache beschleunigt und weniger als ein Viertel der Energie verbraucht. Ein Elektromagnetsystem begleitet den Schweißprozess und ermöglicht ein Laserhybridschweißverfahren, das effizienter arbeitet. Das Startup ist eine Ausgründung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) und wird im Rahmen des EXIST-Programms durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Das Schweißverfahren könnte auch beim Bau von Wasserstoffpipelines, Flüssiggasbehältern oder Brücken eingesetzt werden.

Christian Brunner-Schwer und sein Team stellen WeldNova beim Startup-Pitch auf dem BEE-Sommerfest am Mittwoch, den 3. Juli vor. Einen kleinen Einblick geben Sie vorab hier.

Wie ist eure Idee entstanden?

Wir haben nahezu ein Jahrzehnt Drittmittelprojekte mit und über unsere Magnettechnologie in einem wissenschaftlichen Kontext durchgeführt. In den vergangenen Jahren war in den vielen Forschungsprojekten das Feedback der beteiligten Industrieunternehmen eindeutig.

Die vielen Anfragen und positive Rückmeldungen waren für uns der Auslöser, es selbst in die Hand zu nehmen und die patentierte Technologie marktreif zu entwickeln.

Wie wird euer Produkt in der Praxis eingesetzt?

Unsere Magnettechnologie ermöglicht eine etwa 8-fache Produktivitätssteigerung, insbesondere beim Schweißen von schweren Stahlkonstruktionen, wie die Türme von Windenergieanlagen (WEA). Das heißt, wir senken bei der Turmherstellung nicht nur die Kosten, sondern verbessern auch die Verfügbarkeit beziehungsweise Lieferzeiten der Türme. Der Einsatzort unserer Technologie sind also die Werkshallen der Turmhersteller, Hersteller der Gründungsstrukturen – Monopiles, schwimmende Plattformen –, Offshore-Umspannwerke und weitere.

Was sind derzeit eure größten Herausforderungen?

Die Bürokratie, die zu viel unserer Zeit in Anspruch nimmt, die dann wiederum fehlt, um das Geschäft weiter voranzutreiben. Eine weitere Herausforderung ist, dass der Großteil von uns kleine Kinder zu Hause hat, für die wir natürlich auch da sein wollen. Unternehmertum und Familie zu fairen Bedingungen zu vereinen, ist jeden Tag aufs Neue eine Challenge.

Was verbraucht am meisten Energie bei der Gründung eines Start Ups?

Wir investieren natürlich viel unserer persönlichen Energie in die Weiterentwicklung unserer Technologie. Wir haben viele Ideen, was man alles machen könnte. Nur die Umsetzung bei den Bauteildimensionen, zum Beispiel bei Windtürmen, ist manchmal gar nicht so einfach. Das Schöne daran ist, dass wir wieder neue Energie bekommen, wenn eine unserer Ideen klappt, und erfolgreich umgesetzt werden kann. So gesehen sind es unsere Ideen, unsere erneuerbaren Energien, die wir gerne nutzen.

Tee oder Kaffee

Kaffee.

BEE-Sommerfest

Tickets für das bekannte Get-Together von Energiesektor, Politik und Gesellschaft gibt es noch bis zum 28. Juni 2024 online beim BEE. jb

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